Teufelsberg-Veranstaltungen

Am Rand des Schweigens – Der 8. Mai auf dem Teufelsberg

Datum:
8. Mai, 2025

Auf dem Teufelsberg schweigt der Wald. Nur der Wind flüstert durch das zerborstene Radom, und unter den Füßen der Besucher knirscht Trümmerschutt – Trümmer von Berlin, Trümmer von Entscheidungen, Trümmer eines vergangenen Jahrhunderts. Am 8. Mai, dem Tag der Kapitulation, endet 1945 nicht nur ein Krieg. Es beginnt ein Experiment: eine neue Ordnung. Der Teufelsberg, heute Mahnmal, Aussichtspunkt, Veranstaltungsort und Zukunftsschmiede, wird zum geheimen Nerv des Kalten Krieges.

Der Teufelsberg ist Teil dieser Geschichte. Entstanden aus über 75 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt, wächst hier ein Ort heran, der später im Zentrum des Kalten Krieges steht: verborgen, überwacht, politisch aufgeladen. Die Amerikaner errichten auf dem künstlichen Hügel eine der wichtigsten Abhörstationen der NATO – ein stilles Ohr inmitten einer geteilten Welt.

Der 8. Mai markiert nicht nur ein Ende, sondern auch einen Anfang. Aus den Ruinen entsteht ein neues System politischer, wirtschaftlicher und technologischer Ordnung, dessen Folgen bis heute nachwirken. Der Teufelsberg ist ein Ort, an dem sich diese Brüche und Aufbrüche verdichten: Trümmer und Technologie, Niederlage und Hoffnung, Vergangenheit und Gegenwart

Unsere Ausstellung „Declassified – Das Geheimnis des Teufelsbergs“ öffnet (seit Oktober 24) Einblicke in diese besondere Geschichte. Sie erzählt in den Gängen der Abhörstation von Spionage und Ideologien, von Kontrolle und Freiheit – und die Streetart, die politischen und künstlerischen Bildern auf der Außenhaut der Gebäude zeugen von Resilienz und Erneuerung – wie aus einem Scherbenhaufen ein positives  Symbol globaler Umbrüche wurde.

Am 8. Mai erinnert der Teufelsberg an die Fragilität von Frieden und die Komplexität von Neuanfängen. Ein Ort, an dem sich Geschichte nicht nur bewahren, sondern auch befragen lässt – und die Zukunft mitgestaltet wird.