Emma Rytoft – Farbenfrohe Femininität am Teufelsberg

Im Rahmen des Power of Female Art Festivals im März 2024 hat die schwedische Künstlerin Emma Rytoft ein leuchtend buntes Wandbild im zweiten Stock des Teufelsbergs geschaffen. Mit kräftigen Farben, surrealen Formen und einer klaren Botschaft lädt ihr Werk dazu ein, über Weiblichkeit, Fürsorge und den natürlichen Kreislauf des Lebens nachzudenken.

Das Wandbild zeigt ein fantasievolles, fabelwesenartiges Wesen – gleichzeitig schwanger und ein Kind haltend. Diese doppelte Darstellung von Mutterschaft symbolisiert sowohl die Kraft des Lebens als auch die Fürsorge und Verbundenheit, die mit ihr einhergehen. Umrahmt wird die Szene von stilisierten Pflanzen und geometrischen Formen – eine märchenhafte Landschaft, die Natur, Geburt und Verbundenheit feiert. Die dominierenden Farben Rosa, Rot, Gelb und Türkis verstärken die Lebendigkeit der Szene.

Rytoft kommentiert ihr Werk am Teufelsberg mit den Worten: „Lasst uns alle die Werte feiern, die es uns Menschen ermöglichen, Seite an Seite mit allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten zu gedeihen: Liebe, Mitgefühl und Fürsorge. Wir waren alle einmal Säuglinge, völlig abhängig von der Freundlichkeit anderer – lasst uns das nie vergessen und demütig und dankbar bleiben.“

Geboren in Schweden, war Emma Rytoft schon als Kind fasziniert von Comics, Blumen und der Vorstellungskraft. Diese Leidenschaft führte sie zum Architekturstudium an der Universität Lund. Nach 11 Jahren Berufserfahrung in fünf Ländern begann sie, sich ganz der Kunst zu widmen – inspiriert von intensiven Reiseerfahrungen durch Mexiko, wo sie mit ihrem Partner lebte, sowie von den pulsierenden Farben und Eindrücken aus Shanghai, Paris und London.

Seit der Geburt ihrer Tochter 2021 ist die Auseinandersetzung mit Weiblichkeit, Mutterschaft und der Bedeutung von Fürsorge ein zentrales Thema ihrer Arbeit geworden. „Meine größte Ambition ist es, meine Tochter – und Frauen generell – zu inspirieren, sich selbst treu zu bleiben und durch ihre Einzigartigkeit die Welt zu verändern“, so Rytoft.

In ihren Arbeiten verarbeitet sie alltägliche Momente: das Spielen mit ihrer Tochter, Kochen, Baden. Doch was zunächst banal erscheint, offenbart bei näherem Hinsehen eine tiefe Verbindung zu etwas Größerem. Ihre Kunst erinnert daran, dass wir Teil eines natürlichen Ganzen sind, in dem alles miteinander verbunden ist – Menschen, Tiere, Pflanzen, Träume.

Typisch für Rytofts Stil sind kräftige Farbflächen, dicke schwarze Umrandungen, sowie ein fantasievolles Spiel mit Proportionen und Perspektiven. Köpfe verwandeln sich in Wolken oder Tiere, Körper verschmelzen mit ihrer Umgebung. Dabei kombiniert sie Elemente aus Surrealismus und Pop-Art und erschafft Traumwelten, die beim Betrachten ein Gefühl von Unbeschwertheit, aber auch Nachdenklichkeit auslösen.

Ihr Werk ist bereits in Berlin, Malmö, Zürich, Dubai, London, New York und Shanghai zu sehen gewesen. Zu ihren jüngsten Projekten zählt ein 300 m² großes Wandbild am Eingang des Hotel Berlin, Berlin sowie eine Arbeit für die Street-Art-Galerie A-Fence am Alexanderplatz.

Am Teufelsberg lädt ihr Wandbild nun dauerhaft dazu ein, innezuhalten und die Werte zu reflektieren, die das Leben lebenswert machen: Liebe, Freiheit und das Vertrauen in die Kraft des Weiblichen.