Street-Art

Beiträge zum Thema „Street-Art“ am Teufelsberg Berlin.

Emma Rytoft – Farbenfrohe Femininität am Teufelsberg

Im Rahmen des Power of Female Art Festivals im März 2024 hat die schwedische Künstlerin Emma Rytoft ein leuchtend buntes Wandbild im zweiten Stock des Teufelsbergs geschaffen. Mit kräftigen Farben, surrealen Formen und einer klaren Botschaft lädt ihr Werk dazu ein, über Weiblichkeit, Fürsorge und den natürlichen Kreislauf des Lebens nachzudenken.

Das Wandbild zeigt ein fantasievolles, fabelwesenartiges Wesen – gleichzeitig schwanger und ein Kind haltend. Diese doppelte Darstellung von Mutterschaft symbolisiert sowohl die Kraft des Lebens als auch die Fürsorge und Verbundenheit, die mit ihr einhergehen. Umrahmt wird die Szene von stilisierten Pflanzen und geometrischen Formen – eine märchenhafte Landschaft, die Natur, Geburt und Verbundenheit feiert. Die dominierenden Farben Rosa, Rot, Gelb und Türkis verstärken die Lebendigkeit der Szene.

Rytoft kommentiert ihr Werk am Teufelsberg mit den Worten: „Lasst uns alle die Werte feiern, die es uns Menschen ermöglichen, Seite an Seite mit allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten zu gedeihen: Liebe, Mitgefühl und Fürsorge. Wir waren alle einmal Säuglinge, völlig abhängig von der Freundlichkeit anderer – lasst uns das nie vergessen und demütig und dankbar bleiben.“

Geboren in Schweden, war Emma Rytoft schon als Kind fasziniert von Comics, Blumen und der Vorstellungskraft. Diese Leidenschaft führte sie zum Architekturstudium an der Universität Lund. Nach 11 Jahren Berufserfahrung in fünf Ländern begann sie, sich ganz der Kunst zu widmen – inspiriert von intensiven Reiseerfahrungen durch Mexiko, wo sie mit ihrem Partner lebte, sowie von den pulsierenden Farben und Eindrücken aus Shanghai, Paris und London.

Seit der Geburt ihrer Tochter 2021 ist die Auseinandersetzung mit Weiblichkeit, Mutterschaft und der Bedeutung von Fürsorge ein zentrales Thema ihrer Arbeit geworden. „Meine größte Ambition ist es, meine Tochter – und Frauen generell – zu inspirieren, sich selbst treu zu bleiben und durch ihre Einzigartigkeit die Welt zu verändern“, so Rytoft.

In ihren Arbeiten verarbeitet sie alltägliche Momente: das Spielen mit ihrer Tochter, Kochen, Baden. Doch was zunächst banal erscheint, offenbart bei näherem Hinsehen eine tiefe Verbindung zu etwas Größerem. Ihre Kunst erinnert daran, dass wir Teil eines natürlichen Ganzen sind, in dem alles miteinander verbunden ist – Menschen, Tiere, Pflanzen, Träume.

Typisch für Rytofts Stil sind kräftige Farbflächen, dicke schwarze Umrandungen, sowie ein fantasievolles Spiel mit Proportionen und Perspektiven. Köpfe verwandeln sich in Wolken oder Tiere, Körper verschmelzen mit ihrer Umgebung. Dabei kombiniert sie Elemente aus Surrealismus und Pop-Art und erschafft Traumwelten, die beim Betrachten ein Gefühl von Unbeschwertheit, aber auch Nachdenklichkeit auslösen.

Ihr Werk ist bereits in Berlin, Malmö, Zürich, Dubai, London, New York und Shanghai zu sehen gewesen. Zu ihren jüngsten Projekten zählt ein 300 m² großes Wandbild am Eingang des Hotel Berlin, Berlin sowie eine Arbeit für die Street-Art-Galerie A-Fence am Alexanderplatz.

Am Teufelsberg lädt ihr Wandbild nun dauerhaft dazu ein, innezuhalten und die Werte zu reflektieren, die das Leben lebenswert machen: Liebe, Freiheit und das Vertrauen in die Kraft des Weiblichen.

Fumo Miles – Farbrausch und Female Power

Seit Mai 2024 schmückt ein neues, kraftvolles Porträt die Dachterrasse des Teufelsbergs – ein Werk des Künstlers Fumo Miles aus Madrid. Bekannt für seine eindrucksvollen Wandgemälde, die meist weibliche Gesichter zeigen, bringt Fumo Miles auch hier seinen charakteristischen Stil zur Geltung: ein Mix aus leuchtenden Farben, Hip-Hop-Vibes und urbaner Energie.

Das überlebensgroße Mural zeigt eine Frau mit geflochtenen Haaren, goldenen Accessoires und überdimensionaler Sonnenbrille. Ihr Gesicht strahlt pure Lebensfreude aus – ein breites, selbstbewusstes Lächeln, das direkt mit dem Betrachter kommuniziert. In ihrer linken Hand hält sie eine Spraydose, fast schon wie ein Statement: „Ich gestalte meine Welt selbst.“ Die Brillengläser spiegeln warmes Licht, ihre goldene Kette und Creolen verstärken den Eindruck von Stärke, Stil und Selbstbestimmung. Der Hintergrund: dynamisch und kosmisch zugleich, mit Blautönen und leichten Schimmer-Effekten, die Tiefe und Bewegung erzeugen.

„Man sieht an meinem Stil, dass er wie eine porträtierte Obsession ist“, sagt Fumo Miles über seine Arbeit. „Ich bin besessen von Farben, vom weiblichen Gesicht, vom menschlichen Stil, vom Hip-Hop-Stil.“ Diese Obsession ist in jeder Linie seines Werks spürbar. Auch auf dem Teufelsberg entschied sich der Künstler bewusst für ein Porträt einer Frau – aus drei vorbereiteten Entwürfen wurde dieses ausgewählt. Für ihn geht es bei diesem Werk vor allem um eines: „Ich wollte hier einfach meinen Stil zeigen.“

Fumo Miles ist mehr als ein Muralist – er ist auch als Tattoo-Künstler aktiv und hat bereits in Städten wie Hamburg, Amsterdam, Barcelona und Madrid seine Spuren hinterlassen. Seine Handschrift ist unverkennbar: Er arbeitet mit kräftig leuchtenden Farben, oft in Kombination mit Schwarzlicht-tauglichen Akzenten, und bringt die ästhetische Sprache des Hip-Hop auf die Wände unserer Städte.

Sein Beitrag zur Street-Art-Galerie auf dem Teufelsberg ist nicht nur ein visuelles Highlight – es ist auch ein Ausdruck urbaner Identität, eine Liebeserklärung an Farbe, Stil und weibliche Ausdruckskraft. Die Mischung aus technischer Präzision, Farbexplosion und charakterstarkem Motiv macht dieses Werk zu einem der eindrucksvollsten neuen Murals des Jahres.

Katie O – Die Magie der Verbindung

Im Rahmen des Power of Female Art Festivals 2024 hat die talentierte Street-Art-Künstlerin Katie O ein beeindruckendes Wandbild auf dem Teufelsberg geschaffen, das die Besucher in eine Welt der Magie und Verbundenheit entführt. Ihre Werke sind für ihre eindrucksvolle Größe und die tiefgründigen Geschichten bekannt, die sie mit ihren Gemälden erzählt.

Katie O, eine Künstlerin, die im Vereinigten Königreich lebt und arbeitet, kooperiert regelmäßig mit Gemeinschaftsgruppen, Schulen und lokalen Unternehmen, um großflächige Kunstwerke zu schaffen, die sowohl die Umgebung widerspiegeln als auch die Menschen darin einbinden. Ihr Ziel ist es, Kunst zugänglich zu machen und den Menschen zu zeigen, wie sie als Teil ihrer Umgebung stolz auf die Kunstwerke in ihrer Nähe sein können.

Kunst ist für alle“, sagt Katie O. „Sie kann dazu verwendet werden, die Umwelt, die Gesellschaft und Dinge, die uns wichtig sind, widerzuspiegeln. Ebenso ist sie ein Medium, um die kulturelle Geschichte eines Gebiets zu erzählen.

Ihr mural auf dem Teufelsberg ist ein faszinierendes Beispiel für ihre Philosophie. Die Künstlerin wollte mit diesem Werk eine „Feier der Verbindung“ schaffen – einer Verbindung zu sich selbst und zu der Welt um uns herum. Die Darstellung einer älteren Frau, umgeben von Tieren, die in den Baumstrukturen verwoben sind, symbolisiert das tiefe Band zwischen Mensch und Natur. Die Bäume und Tiere sind nicht nur einfach Teil der Landschaft, sondern auch Teil der Geschichte der Verbindung, die Katie O zu erzählen versucht.

Wenn wir wahre Verbindung zur Welt um uns herum spüren, kann die Einsamkeit und Isolation schmelzen“, erklärt sie. „Wenn wir uns verstanden fühlen oder Frieden in der Natur finden, wird das Leben zu einer unaufhörlichen Quelle von Freude und Energie.

In der Darstellung der älteren Frau mit grauen Haaren, die sanft und weise in die Ferne blickt, spiegelt sich die Weisheit der Jahre wider. Ihre innere Ruhe und ihr friedlicher Ausdruck verbinden sich mit den kraftvollen und lebendigen Elementen der Natur um sie herum – einer Eule, einem Reh und einem Fuchs. Diese Tiere stehen symbolisch für die verschiedenen Arten von Verbindungen, die wir mit der Natur und uns selbst eingehen können. Sie vermitteln die Botschaft, dass das Alter eine der größten Kräfte sein kann, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind und das innere Kind wieder freilassen – verspielt, freundlich und voller Neugier.

Das Wandbild ist nicht nur ein visuelles Meisterwerk, sondern auch ein Aufruf zur Reflexion. Es fordert die Betrachter dazu auf, über ihre eigenen Verbindungen nachzudenken – zu sich selbst, zu anderen und zu ihrer Umgebung. Die Kombination aus der sanften und beruhigenden Farbpalette mit den kraftvollen, aber ruhigen Darstellungen von Tieren und Natur macht das Wandbild zu einem faszinierenden Erlebnis für jeden Betrachter.

Katie O ist eine Künstlerin, die ihre Arbeiten so gestaltet, dass sie nicht nur das äußere Auge ansprechen, sondern auch die inneren Sinne anregen. Ihre Werke haben oft ein magisches Element, das den Betrachter in eine andere Welt entführt und Gefühle von Staunen und Ehrfurcht weckt. Sie versteht es meisterhaft, Geschichten zu erzählen, die in die Fantasie der Menschen übergehen, und lädt ein, mit ihrer Kunst eine tiefere Verbindung zur Welt um uns herum zu finden.

Mate Artist – Zwei Wände, zwei Welten

Wer durch den Teufelsberg spaziert, begegnet an zwei Stellen den eindrucksvollen Arbeiten von Mate Artist, dem aus Italien stammenden und in Berlin lebenden Street Art-Künstler Matteo De Martin Pinter. Seine Werke gehören zu den größten Wandbildern auf dem Gelände – und sie tragen eine klare Handschrift: figurativer Realismus, feine Farbführung und eine deutliche, oft sozial engagierte Aussage.

Achtsamkeit im Alltag

Direkt nach dem Eingang, unterhalb der Kantine auf der linken Seite, findet sich das im April 2023 entstandene Werk „For better use“. Es zeigt eine realistisch gemalte Szene: Zwei Hände halten eine Plastikflasche, die wie eine Coca-Cola-Flasche aussieht, gefüllt mit Wasser und darin steckenden Lilien. Die Flasche ist zu einer improvisierten Vase geworden – ein stiller, aber kraftvoller Akt der Wiederverwendung und Wertschätzung.

Die Haltung der Hände wirkt behutsam, fast zärtlich. Die pastelligen Farben, die detaillierte Textur der Haut, das weiche Licht und der fließende Stoff im Hintergrund verleihen dem Bild eine stille Poesie. Trotz der Einfachheit des Motivs eröffnet das Werk eine vielschichtige Interpretation: Wie gehen wir mit Ressourcen um? Was ist vergänglich, was bleibt? Und wie können wir selbst kleinen Dingen neue Bedeutung geben?

For better use“ ist ein visuelles Plädoyer für bewussten Konsum, Nachhaltigkeit und menschliche Fürsorge – verpackt in einer alltäglichen, aber symbolisch aufgeladenen Szene.

Vision einer neuen Generation

An der Nordseite des Turms prangt seit 2020 das monumentale Wandbild „Millenials“ – mit 265 m² Fläche eines der größten Murals auf dem Teufelsberg. Es zeigt einen Jungen mit dunklen Locken, der durch futuristische pinke Sonnenbrillen in den Himmel blickt. Seine Kleidung erinnert an das Weltall: Planeten, Sterne und kosmische Tiefen breiten sich über sein T-Shirt aus.

Im Hintergrund erhebt sich eine dynamische Komposition aus rosafarbenen Blumen und urbaner Skyline, durchzogen von Lichtpunkten und Bewegungen. Darüber fliegen mehrere großflächige, adlerähnliche Vögel, die dem Werk zusätzliche Symbolkraft verleihen: Weitblick, Freiheit, Zukunft.

Millenials“ ist eine Hommage an eine neue Generation – eine, die zwischen urbaner Realität, digitalen Welten, Klimakrise und sozialem Wandel aufwächst. Das Werk strahlt zugleich Hoffnung, Stärke und Neugier aus.

Street Art als soziales Statement

Matteo De Martin Pinter wurde in einem kleinen Ort in der Nähe von Mailand geboren und lebt seit mehreren Jahren in Berlin. Seit 2008 gestaltet er großflächige Wandbilder in Italien, Europa, dem Kosovo, Brasilien und vielen anderen Ländern. Er studierte an der Akademie der Schönen Künste in Brera, wo sich seine künstlerische Sprache von klassischem Graffiti hin zur Street Art und schließlich zum figurativen Realismus entwickelte.

Seine Kunst versteht er als kontinuierlichen Prozess, in dem er mit verschiedenen Medien experimentiert – auf der Wand ebenso wie im Studio. Besonders wichtig sind ihm soziale Themen: seine Werke sollen nicht nur beeindrucken, sondern erzählen, verbinden und zum Nachdenken anregen. Durch Street Art sind seine Bilder für alle sichtbar – im öffentlichen Raum, direkt zugänglich und unmittelbar erfahrbar.

Mate Artist hat in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen große Erfolge gefeiert. Seit 2010 arbeitet er aktiv in urbanen, privaten und institutionellen Kontexten und nimmt regelmäßig an Street Art- und Graffiti-Festivals weltweit teil.

Mit „Millenials“ und „For better use“ hat Mate Artist auf dem Teufelsberg zwei Werke hinterlassen, die sich inhaltlich wie ästhetisch klar voneinander unterscheiden, aber durch ihre Botschaft verbunden sind: eine Einladung zum bewussteren Sehen, Denken und Handeln.

RommyGon – Love over Power

Im Rahmen des Power of Female Art Festival 2024 schuf die chilenische Künstlerin RommyGon ein beeindruckendes Wandbild auf dem Dach am Teufelsberg – ein Werk, das nicht nur durch seine Größe und Farbgebung beeindruckt, sondern vor allem durch seine klare Botschaft: Solidarität, Empathie und der Wunsch nach Frieden.

Eine stille Geste der Solidarität

Das Wandbild zeigt eine große weiße Taube im Flug – mit weit ausgebreiteten Flügeln, elegant schwebend vor einem blaugrünen Hintergrund. Umgeben ist sie von leuchtend grünen Blättern und drei kräftig roten Blüten, die an Mohnblumen erinnern. Die Taube ist ein universelles Symbol des Friedens, die Mohnblume steht häufig für Erinnerung und Mitgefühl mit den Opfern von Krieg. Gemeinsam formen sie ein Bild, das Hoffnung und Menschlichkeit ausstrahlt.

„Dieses Wandbild ist eine Geste der Solidarität mit dem, was aktuell in der Welt passiert – und mit all den Menschen, die in diesem Moment leiden, besonders in Palästina, im Sudan und im Kongo. Es ist ein Aufruf zur Einheit, zum Frieden und zum Schutz. Love over Power.“

Das Werk ist nur aus der Vogelperspektive zu sehen – vom oberen Galerierundgang oder der Dachterrasse nahe der Radome. Diese Platzierung macht das Bild zu einer stillen Geste, die sich nicht aufdrängt, sondern entdeckt werden will – ein visuelles Zeichen der Fürsorge, fern vom Lärm der Welt.

„Kunst ist meine Stimme, und ich habe beschlossen, sie zu nutzen. Das ist meine aufrichtigste Art auszudrücken, wie ich mich angesichts der aktuellen Weltlage fühle – die ich nicht ignorieren kann. Ich muss mich irgendwie äußern, auf die respektvollste Weise, die mir möglich ist – als Künstlerin, Mutter, Frau und vor allem als Mensch.“

Rommys visuelle Welt

Rommy González wurde 1986 in Santiago de Chile geboren und lebt seit 2014 in Berlin. Nach einer Ausbildung in Design und Art Direction arbeitete sie zunächst im Bereich visueller Kommunikation, bevor sie sich ihrer eigenen künstlerischen Praxis widmete. Seit über zehn Jahren bewegt sich ihre Arbeit an den Schnittstellen von Natur, Wissenschaft, Kunst und menschlicher Verbindung.

In ihrer Kunst erforscht sie mikroskopische wie makroskopische Perspektiven – inspiriert von Geologie, Botanik, Mikrobiologie und Pilzsystemen. Ihr Stil ist organisch, farbintensiv und detailreich. Farbe spielt eine zentrale Rolle in ihren Arbeiten, die oft zwischen wissenschaftlicher Präzision und emotionaler Symbolik balancieren.

Rommy arbeitet in verschiedensten Medien: Malerei, Illustration, Textil, Installation, Video und Performance. Besonders bekannt ist sie für ihre farbenfrohen großflächigen Wandbilder im öffentlichen Raum, die sie in Chile, Mexiko, Deutschland, Frankreich, Spanien, Irland, den USA, Hongkong und anderen Ländern realisiert hat.

Mit ihrer Arbeit auf dem Teufelsberg gelingt ihr ein leiser, aber kraftvoller Aufruf: für Gemeinschaft statt Spaltung, für Liebe statt Gewalt, für Frieden statt Macht. Das Werk lädt nicht nur zum Hinschauen ein, sondern zum Innehalten und Mitfühlen. In einer Zeit, in der viele Stimmen laut sind, ist Rommy González’ Kunst ein stilles, aber starkes Zeichen: Love over Power.

Denis Dendy – Kunst in 3D

Im Mai verwandelte der russische Künstler Denis Dendy im Rahmen der Live Street Art Woche im Mai 2024 einen ganzen Raum auf dem Teufelsberg in eine surreale Vision zwischen Mensch, Maschine und Idee. Seine Arbeit trägt den Titel „Techno Temple Room“ – und genau so fühlt es sich an, wenn man den Raum betritt: monumental, geheimnisvoll, digital.

Denis Dendy wurde in einem kleinen Dorf auf der russischen Halbinsel Kamtschatka geboren – am östlichsten Rand des riesigen Landes. Den ersten Kontakt zur urbanen Kunst hatte er später in St. Petersburg, wo er tief in die lokale Street-Art-Szene eintauchte. Dort nahm er an Festivals, Ausstellungen und Kollaborationen mit anderen Künstler*innen teil. 2022 verließ er Russland, reiste durch mehrere Länder und ließ sich schließlich in Berlin nieder.

Sein künstlerischer Ansatz ist klar definiert: Volumen, Tiefe und Perspektive. Denis kombiniert realistische Malerei mit geometrischer Abstraktion, spielt mit 3D-Illusionen und schafft durch die gezielte Integration von Licht, Schatten und Wandarchitektur eindrucksvolle Rauminstallationen. Seine Werke wirken wie digitale Renderings – doch sie sind mit der Spraydose umgesetzt, präzise und lebendig.

„Ich arbeite in der dritten Dimension. Ich beginne meine Werke in einem 3D-Programm. Für dieses Bild wollte ich das Thema ‚kreative Idee‘ visualisieren. Es zeigt einen Menschen aus Metall – eine Art künstliche Intelligenz oder digitale Entität, die unsere Ideen steuert. Der Raum ist wie ein Gehirn aufgebaut.“

Mit dieser Idee im Kopf entwickelte Denis ein Bild, das sich über alle drei Wandflächen eines rechteckigen Raums zieht. Zentral thront ein silbernes, maschinenartiges Gesicht, umgeben von leuchtend orangen Energiebändern, die durch den Raum wirbeln. Elemente scheinen aus der Wand zu ragen, fast greifbar. Gelbe Linien durchschneiden die Perspektive – wie digitale Impulse in einem neuronalen Netz.

„Das ist mein zweites Wandbild in Deutschland. Für mich ist es wichtig, dass meine Kunst nicht nur ästhetisch funktioniert, sondern auch ein Konzept transportiert.“ Der „Techno Temple Room“ ist genau das: ein Raum, der wie ein Gedankenraum funktioniert. Die visuelle Sprache erinnert an Sci-Fi-Welten, VR-Interfaces oder digitale Träume. Gleichzeitig bleibt das Werk offen für Interpretation – ein menschliches Gesicht, umgeben von Bewegung, Symbolen und Energie.

Der Teufelsberg, mit seiner Mischung aus Vergangenheit, Verfall und kreativer Wiederbelebung, bietet dafür den idealen Rahmen. Denis Dendy hat mit seinem Werk nicht nur einen Raum bemalt – er hat ihn in ein visuelles Erlebnis verwandelt, das Technik, Geist und Ästhetik miteinander verbindet.

BustArt – Pop-Graffiti zwischen Vergangenheit und Zukunft

Teufelsberg Berlin ist seit Jahren ein Magnet für Street Art-Künstler aus aller Welt. In dieser kreativen Kulisse hat BustArt, ein herausragender Vertreter des Graffiti-Pop, zwei beeindruckende Kunstwerke hinterlassen. Seine Werke aus den Jahren 2018 und 2023 zeigen nicht nur seine technische Finesse, sondern auch seine unverwechselbare Art, ikonische Charaktere aus ihrem Kontext zu lösen und ihnen neue Bedeutungen zu geben.

Das monumentale Wandgemälde

Im Oktober 2023 nahm BustArt am Street Art Festival am Teufelsberg teil und hinterließ ein imposantes Werk auf der Westseite des Hauptgebäudes. Mit einer Größe von 11 mal 14 Metern ist dieses Kunstwerk ein wahrer Blickfang. Die Entstehung war jedoch alles andere als einfach.

Wie BustArt selbst erzählt, begann der Prozess unter idealen Bedingungen mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Doch das Berliner Wetter im Oktober zeigte schnell seine Tücken: Regen, Wind und Kälte machten ihm das Malen schwer. Um sich zu schützen, baute er kurzerhand seine Hebebühne in ein provisorisches Zelt um, packte sich in fünf Schichten Kleidung ein und sorgte mit Musik für Motivation. Die Oberfläche der Wand erwies sich als besonders herausfordernd, da zahlreiche übermalte Farbschichten den Trocknungsprozess erschwerten. So musste er die Farbe mehrfach auftragen, bis das Ergebnis perfekt war. Nach sechs intensiven Tagen, an denen er als Erster auf dem Berg erschien und als Letzter ging, war das Werk vollendet.

Das Wandgemälde zeigt BustArts charakteristische Mischung aus Pop-Art, Graffiti und ikonischen Cartoon-Figuren. Zentral in der Komposition steht eine großformatige, dynamische Cartoon-Figur, die mit intensiven Farben und starken Kontrasten in den Vordergrund rückt. Um sie herum sind verschiedene popkulturelle Elemente zu entdecken: Comic-Helden, verzerrte Werbeikonen und abstrakte Muster, die an klassische Graffiti-Tags erinnern. Die „Cut and Paste“-Technik, bei der BustArt verschiedene Elemente aus unterschiedlichen Kontexten zusammenführt, sorgt für eine kraftvolle visuelle Sprache. Die überlagernden Farbschichten und bewusst gesetzten Unschärfen verleihen dem Werk eine gewisse Tiefe, die beim Betrachten immer neue Details enthüllt.

Popkulturelle Explosion

Bereits 2018 hinterließ BustArt ein weiteres Kunstwerk am Teufelsberg, das sich in der ersten Etage der Galerie befindet. Es zeigt eine Frau mit weit aufgerissenen Augen, ihr Blick wirkt überrascht oder gar erschrocken. Neben ihr prangt eine cartoonartige Katzenfigur, die schelmisch in die Szene hineinschaut. Die knalligen Farben – kräftiges Blau, leuchtendes Gelb und tiefes Rot – erzeugen eine intensive Bildwirkung. Die dynamische Komposition, in der verschiedene visuelle Elemente miteinander verschmelzen, verleiht dem Bild eine mitreißende Energie.

Dieses Werk ist ein perfektes Beispiel für BustArts frühere Schaffensphase, in der er sich intensiv mit Stencils und figurativen Motiven auseinandersetzte. Die klaren Linien und der plakative Stil erinnern an die Ästhetik von Vintage-Comicstrips, kombiniert mit modernen Street Art-Elementen. Auch hier zeigt sich sein Talent, bekannte Figuren in einen neuen, ungewohnten Kontext zu setzen und den Betrachter so zum Nachdenken anzuregen.

BustArt begann seine Karriere 1999 mit klassischem Graffiti, bevor er sich weiterentwickelte und seine Technik durch Reisen durch Europa verfeinerte. In Amsterdam fand er eine kreative Heimat und konzentrierte sich dort voll und ganz auf seine Kunst. Sein Stil wandelte sich über die Jahre von politischen Stencils hin zu ausgefeilten Kompositionen, in denen er klassische Graffiti-Elemente mit Pop-Art und Cartoon-Figuren verschmelzen ließ.

BustArt sieht Street Art nicht nur als künstlerischen Ausdruck, sondern als direkte Kommunikation mit den Menschen auf der Straße. Sein Ziel ist es, überraschende und farbenfrohe Werke zu schaffen, die die Betrachter zum Nachdenken anregen. Er hat bereits in Metropolen wie New York, London, Paris und Mumbai gearbeitet und hinterlässt weltweit Spuren seines unverkennbaren Stils.

Die beiden Kunstwerke am Teufelsberg sind Ausdruck seiner künstlerischen Entwicklung und zugleich Teil der lebendigen Street Art-Szene Berlins. Sie zeigen, wie sehr dieser Ort ein Magnet für kreative Küpnstler aus aller Welt ist und immer wieder neue Geschichten in Farbe erzählt.

Devita – Frauen im Fokus

Im März 2024 verwandelte das Power of Female Art Festival Teufelsberg in eine lebendige Leinwand für starke, künstlerische Statements. Eine der herausragenden Künstlerinnen dieses Jahres war Devita (Devata Pätsch), deren beeindruckendes Wandgemälde Besucher*innen in den Bann zieht.

Farbe, Ausdruck, Emotion

Das Werk, das Devita im Rahmen des Festivals auf Teufelsberg geschaffen hat, zieht mit seinem intensiven Ausdruck und seiner tiefgehenden Symbolik sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Es zeigt eine Frau mit dunklen, offenen Haaren, deren Blick durchdringend und zugleich verletzlich wirkt. Besonders eindrucksvoll ist die Geste ihrer Hand, die einen mit Stacheldraht umwundenen Hals berührt – ein starkes Bild für Unterdrückung, Widerstand und den Kampf um Selbstbestimmung.

Die Farbgebung des Porträts ist warm und erdig, mit einem tiefen Blau als Hintergrund, das die Intensität des Motivs noch verstärkt. Devita gelingt es, durch feine Nuancen in Mimik und Gestik eine starke emotionale Verbindung zwischen dem Kunstwerk und den Betrachtenden herzustellen. Ihre Technik kombiniert realistische Portraitkunst mit einer erzählerischen Symbolik, die sich nahtlos in die Thematik des Festivals einfügt.

Ihr Beitrag zum Power of Female Art Festival 2024 steht exemplarisch für ihre künstlerische Mission: Frauen in ihrer Vielschichtigkeit darzustellen, ihre Stärken und Herausforderungen sichtbar zu machen und gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen.

Devita im Porträt

Devita wurde 1985 in Cuxhaven geboren und lebt und arbeitet heute in Berlin. Ihre künstlerische Ausbildung absolvierte sie in Osnabrück und Leipzig mit dem Schwerpunkt Visuelle Medien in der Kunstpädagogik. Während ihrer Auslandsaufenthalte in Spanien, Argentinien und Mexiko prägte sie eine Vielfalt an kulturellen Einflüssen, die sich bis heute in ihrer Motivwahl widerspiegeln.

Ein zentrales Element ihrer Arbeit ist die Darstellung weiblicher Figuren. Ihre Portraits sind nicht nur realistische Abbildungen, sondern tragen auch eine tiefere Botschaft. Devita setzt sich intensiv mit Fragen der Emanzipation und gesellschaftlich verankerten Rollenbildern auseinander. Dabei integriert sie oft folkloristische Elemente, die ihre Werke besonders kraftvoll und erzählerisch machen.

 

Devita hat bereits in Metropolen wie Berlin, Leipzig, München, Melbourne und Adelaide gemalt. Ihre Arbeiten sind in den urbanen Landschaften dieser Städte fest verankert und geben Menschen eine Stimme, deren Geschichten oft nicht gehört werden.

Mit ihrem Wandgemälde auf Teufelsberg hat Devita nicht nur ein visuelles Highlight des Festivals geschaffen, sondern auch ein künstlerisches Statement gesetzt. Ihre Kunst berührt, regt zum Nachdenken an und bleibt in Erinnerung – genau das, was das Power of Female Art Festival ausmacht.

Sr. Papá Chango – Fantasie trifft Realität

Seit 2019 schmückt ein ganz besonderes Werk des mexikanischen Künstlers Sr. Papá Chango die erste Etage der Galerie. Mit seiner farbenfrohen, fast kindlichen Ästhetik erschafft der mexikanische Künstler eine Szene, die sowohl berührt als auch zum Nachdenken anregt. Seine Kunst verbindet Fantasie mit dem Alltag und setzt ein klares Zeichen für Menschlichkeit, Offenheit und globale Verbundenheit.

Eine Szene voller Emotionen

Das Mural trägt den Namen „No Borders! Will accept love“ und zeigt eine Gruppe skurriler, pelziger Wesen in intensiven Farben. Auf der linken Seite sitzt ein großes, traurig wirkendes, blaues Wesen mit gesenktem Blick. Vor ihm steht ein Schild mit der Aufschrift „Will accept love“ – eine Botschaft, die in ihrer Schlichtheit tief trifft. Gegenüber steht ein kleineres, rot-orangefarbenes Wesen mit ausgestreckten Armen, als ob es Trost oder Freundschaft anbieten möchte. Dazwischen ein kleiner Hund – eine universelle Metapher für Loyalität und bedingungslose Liebe. Die Szene strahlt eine berührende Mischung aus Melancholie, Hoffnung und Verbundenheit aus.

Der Titel „No Borders! Will accept love“ gibt dem Werk eine noch tiefere Bedeutung. Auf den ersten Blick könnte man „No Borders“ politisch verstehen – als Kritik an physischen Grenzen zwischen Ländern. Doch das Mural spricht eine universellere Sprache: Welche Grenzen errichten wir im Alltag? Es geht um soziale Barrieren, um Ausgrenzung und um die Mauern, die zwischen Menschen bestehen.

Das große blaue Wesen wirkt nicht nur traurig – es scheint isoliert, übersehen, vielleicht sogar ignoriert. Doch es bittet nicht um Geld oder materielle Hilfe, sondern um etwas viel Grundlegenderes: Liebe. Es ist eine stille Erinnerung daran, dass jeder Mensch – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status – das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Zuneigung hat. Sr. Papá Chango bringt uns mit diesem Werk dazu, über unsere eigenen Grenzen nachzudenken und darüber, wie oft wir diejenigen übersehen, die eigentlich nur ein wenig Mitgefühl brauchen.

Kunst als Sprache für globale Themen

Sr. Papá Chango ist ein mexikanischer Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Seine Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Mischung aus Fantasie und Alltag aus. Er erschafft bunte, lebendige Welten voller Charaktere, die auf den ersten Blick verspielt wirken, aber tiefgründige Botschaften vermitteln.

Es ist mir sehr wichtig, Menschen für aktuelle globale Themen zu sensibilisieren. Deshalb informiere ich mit meinen unschuldigen Murals auf klare und einfache Weise – mit der Absicht, Herz und Verstand zu berühren.

Seine Kunst geht über Ästhetik hinaus – sie ist ein Instrument, um gesellschaftliche und politische Themen sichtbar zu machen. Grenzen, soziale Ungerechtigkeit und menschliche Verbundenheit sind wiederkehrende Motive in seinen Werken. Das Mural am Teufelsberg verdeutlicht dies auf eine poetische Weise: Liebe kennt keine Grenzen, und jeder verdient Zuneigung und Mitgefühl.

In den letzten sechs Jahren hat Sr. Papá Chango seine Kunst auf der ganzen Welt ausgestellt – von Deutschland über Spanien, Rumänien, Australien, die Niederlande, Belgien, Kolumbien bis hin zu Mexiko. Sein Ziel ist es, nicht nur Kunstwerke zu hinterlassen, sondern auch mit Gemeinschaften und Menschen in Kontakt zu treten.

Mit seinem Mural am Teufelsberg ist es ihm gelungen, einen Teil der Urban Art Culture in Berlin mitzugestalten und eine bleibende Botschaft zu hinterlassen. Sein Werk erinnert uns daran, dass Empathie, Liebe und Zusammenhalt universelle Werte sind – unabhängig von Herkunft, Grenzen oder Sprache. Das Kunstwerk lädt dazu ein, einen Moment innezuhalten, die Botschaft auf sich wirken zu lassen – und vielleicht auch darüber nachzudenken, wie wir selbst ein kleines bisschen mehr Liebe in die Welt bringen können.

Madcins – Psychedelische Street Art trifft auf Berlins Underground

Hoch oben auf der Dachterrasse des Teufelsbergs strahlt seit Mai 2024 ein neues, energiegeladenes Kunstwerk: das Mural von Madcins, entstanden im Rahmen der Live Street Art Woche 2024. Mit leuchtenden Farben, hypnotischen Augen und grinsenden Gesichtern zieht es sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Doch hinter dieser verspielten Fassade steckt weit mehr – eine intensive Auseinandersetzung mit Kontrasten, Emotionen und der einzigartigen Atmosphäre Berlins.

Psychedelische Visionen in Pink und Lila

Madcins beschreibt sein Werk als eine Mischung aus psychedelischen Augen und breiten, leicht unheimlichen Grinsen, die in kräftigen Farben über die Wand tanzen. Sein Werk ist eine Kombination aus leuchtenden Farben und surrealen Elementen, die perfekt zur Underground-Kultur Berlins passen: „Ich habe mich für einen psychedelischen Stil entschieden, weil er – aus meiner Sicht – perfekt zur Underground-Szene Berlins passt: starke Techno-Beats, Freiheit, Exzess und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.“

Die dominierende Farbe Pink wurde bewusst gewählt, um sich von der oft grauen Kulisse der Stadt abzuheben. Das Werk spielt mit Widersprüchen: zwischen Ordnung und Chaos, zwischen dem kalten Stadtbild und der wilden Energie, die in Berlins Straßen und Clubs pulsiert.

Seine Kunst ist nicht nur eine visuelle Explosion, sondern spiegelt auch das Spannungsfeld der Stadt wider. Berlin ist roh, düster und urban, doch gleichzeitig voller Kreativität, Freiheit und künstlerischer Energie. Madcins fängt genau diese Dynamik ein, indem er seine grellen, surrealen Figuren auf die Oberfläche der alten Abhörstation bringt.

Von Buenos Aires nach Berlin

Hinter dem Künstlernamen Madcins steckt Juan Manuel, geboren 1991 in Buenos Aires. Seine Reise in die Kunst begann schon früh – als Kind fiel es ihm schwer, sich an Regeln zu halten, und er geriet oft in schwierige Situationen. Doch es gab eine Sache, die ihm half, seine Emotionen auszudrücken: die Kunst. „Kunst wurde für mich zu mehr als nur einer Beschäftigung – sie wurde mein Rettungsanker. Malen war meine Art zu sprechen, wenn Worte nicht ausreichten.“

Mit der Zeit wurde ihm bewusst, dass seine Kunst mehr als nur ein persönlicher Ausdruck war: Sie diente als Brücke, um mit anderen zu kommunizieren und tiefere Fragen des Lebens zu erforschen. Sein Weg führte ihn um die Welt, wo er verschiedene Kulturen und Kunststile aufnahm – von der Street Art Lateinamerikas über die traditionellen Handwerkskünste Asiens bis hin zu den kräftigen Farben und Mustern Europas.

Heute lebt und arbeitet Madcins hauptsächlich in Barcelona, wo er sich nicht nur auf Murals spezialisiert, sondern auch auf Live-Art-Performances. Besonders spannend ist sein Ansatz, Kunst nicht nur auf Wänden, sondern auch auf menschlichen Körpern, Kleidung oder anderen unkonventionellen Leinwänden zu präsentieren.
Seine Kunst ist nicht nur visuell beeindruckend, sondern interaktiv – er möchte, dass Betrachter*innen in seinen Werken ihre eigenen Geschichten entdecken und eine persönliche Verbindung zu den dargestellten Emotionen finden.

Seine Werke sind weltweit zu finden – darunter in Costa Rica, Buenos Aires, Spanien, Brasilien, Mexiko und Berlin. Überall hinterlässt er seine bunte, urbane Handschrift, die stets von Bewegung, Emotionen und Kontrasten lebt.

Sein Werk auf dem Teufelsberg ist ein weiteres Meisterstück in seinem Portfolio – ein Kunstwerk, das nicht nur die Architektur der ehemaligen Abhörstation transformiert, sondern auch die pulsierende Energie des Ortes einfängt.