Street-Art

Beiträge zum Thema „Street-Art“ am Teufelsberg Berlin.

Artist of the Month August – Lucinda Penn

Im August hatten wir das Vergnügen, die australische Künstlerin Lucinda Penn, auch bekannt als LCND, als Künstlerin des Monats, bei uns am Teufelsberg willkommen zu heißen. In der ersten Etage unserer Galerie schuf sie ein beeindruckendes Mural, das nicht nur visuell besticht, sondern auch durch seinen besonderen Entstehungsprozess: Gemeinsam mit 20 Menschen entstand das Werk in einem kreativen Miteinander.

Symbole und Geschichten

Lucinda Penn, die einen Bachelor-Abschluss in Design von der University of South Australia hat, ist bekannt dafür, Kunst und Design zu kombinieren, um menschliche Erfahrungen und Emotionen durch symbolische Objekte und kontrastreiche Farben darzustellen. „Meine Arbeit dreht sich darum, das Leben in Symbole zu dekonstruieren und diese Symbole zu nutzen, um Geschichten zu erzählen“, erklärt sie. Ihre Arbeiten sind voller Energie, geprägt von Positivität und symbolischer Tiefe. Diese Dynamik spiegelt sich auch in ihrem Mural mit dem Titel „Eyes Opened“ bei uns wider.

Für Lucinda war dieses Projekt mehr als nur eine weitere Wandbemalung. Es war die Erfüllung eines lang gehegten Traums. Ihr Mural reflektiert ihre eigene Reise nach Berlin, die vor etwa 5,5 Jahren begann und ihr Leben nachhaltig veränderte. Damals kam sie als Reisende in die Stadt und verliebte sich sofort in die kreative Energie, die hier überall zu spüren ist: „Anfang 2019 öffnete sich mir so viel Kreativität und Möglichkeiten an jeder Ecke. Ich verliebte mich in die Stadt, und sie veränderte den Verlauf meines Lebens.“ Diese Erfahrung war so prägend, dass sie ihren ursprünglichen Studiengang in Betriebswirtschaft aufgab und stattdessen Design studierte – und sich schließlich dem Mural-Painting widmete. Berlin öffnete ihr die Augen für neue Möglichkeiten und weckte in ihr den Wunsch, als Künstlerin tätig zu sein. Mit dem Mural auf dem Teufelsberg ging ein großer Traum für sie in Erfüllung.

Eyes Opened“ spiegelt Lucindas Reise und ihre persönlichen Erlebnisse wider. Im Mural finden sich Symbole wie eine Straße, Treppen, die nach oben führen, und Türen, die sich öffnen – all diese Elemente symbolisieren den Weg, den sie in den letzten Jahren gegangen ist. Sie hat ihre Liebe zum Reisen und zur Kunst in das Werk einfließen lassen, mit Referenzen zu Australien, Neuseeland und Tasmanien.

Verbindung durch Kunst und Kreativität

Lucinda liebt es, Gemeinschaften durch ihre Kunst zu verbinden. Ein Beispiel dafür sind ihre LCND Mural Painting Workshops, bei denen sie Menschen einlädt, aktiv an der Entstehung ihrer Werke teilzunehmen. Auch auf dem Teufelsberg entstand durch die Einbindung von 20 Menschen eine echte Gemeinschaft um das Mural herum. Für Lucinda ist es nicht nur eine künstlerische Ausdrucksform, sondern auch eine Möglichkeit, Freude und Glück zu teilen.

Neben großformatigen Murals ist Lucinda auch in der digitalen Illustration tätig und setzt sich für die Wiederverwertung von Materialien ein. Sie recycelt alte Leinwände und überschüssige Farben aus ihren Projekten, um neue Werke zu schaffen. Ihre Werke sind nicht nur in Australien zu finden, sondern auch international – so etwa in der Adelaide Airport und bei diversen großen Unternehmen wie der Walker Corporation und Two Hands Wines.

Lucinda hat in den letzten Jahren eine beeindruckende künstlerische Entwicklung genommen. 2023 gewann sie den Resene Total Colour Product Award in Auckland, Neuseeland, und zwei ihrer Projekte wurden Finalisten bei den Australian Graphic Design Awards.

Mit dem Mural auf dem Teufelsberg verwirklicht Lucinda einen weiteren Traum. Ihr Ziel ist es, ihre Kunst weltweit zu verbreiten und Gemeinschaften durch Kreativität zu inspirieren. Wir sind stolz, Teil ihrer Reise zu sein – komm vorbei und erlebe das Mural selbst!

Buchstabe E – Die fließende Welt von FELIZ

Der Berliner Künstler FELIZ hat dem Buchstaben „E“ im #FreiheitBerlin-Schriftzug seine ganz eigene Note verliehen. Bekannt für seine farbenfrohen und fließenden Kompositionen, die sich zwischen Natur, Mythen und Träumen bewegen, erschafft er Werke, die die Tiefe und Vergänglichkeit unserer Realität widerspiegeln. Begleite uns auf eine Reise durch FELIZ‘ künstlerische Welt und entdecke, wie er den Teufelsberg mit seinen Visionen und Bildern bereichert.

Zwischen Flügeln und Grenzen

FELIZ hat das „E“ im Wort „Freiheit“ gestaltet und darin sein tiefes Verständnis dieses komplexen Begriffs zum Ausdruck gebracht. Doch für ihn ist Freiheit nicht einfach gegeben, sondern mit vielen Fragen verbunden: „Was ist Freiheit, wenn sie exklusiv und begrenzt ist? Oder wenn sie sich nur einer einzigen Perspektive anpasst? Ist es wirklich Freiheit, wenn sie nur mir gehört und anderen verwehrt bleibt?“ In Zeiten globaler Krisen und Ungerechtigkeit, wo systematische Unterdrückung herrscht, wird der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit umso dringlicher. Deshalb sei es entscheidend, Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen einzufordern und gleichzeitig den Dialog zwischen unterschiedlichen Perspektiven zu fördern. Denn, wie FELIZ sagt: „Die lebendige Essenz der Freiheit muss als gemeinschaftliches Streben anerkannt werden.“

Diese Überlegungen spiegeln sich in seinem Werk wider, das von kräftigen Farben und geschwungenen, organischen Formen geprägt ist – ein Symbol für den ewigen Fluss des Lebens. Doch das zentrale Motiv des „E“ ist ein Vogel, der nicht frei fliegt, sondern in Bänder gewickelt und scheinbar gefangen ist. Der Vogel verkörpert die Sehnsucht nach Freiheit, aber auch die Einschränkungen, die oft von außen und innen auferlegt werden. Damit wird er zu einem Sinnbild für die Spannung zwischen dem Wunsch nach Befreiung und den Kräften, die sie einschränken. FELIZ’ Werk fordert uns auf, uns zu fragen, wie wir diese Hindernisse überwinden und die wahre Freiheit als gemeinsames Ziel erreichen können.

Fließende Kunst

FELIZ, geboren 1988 in Berlin, sieht Kunst als die „ästhetische Realisierung der vergänglichen Natur des Lebens“. Seine Werke – ob Wandmalereien, Drucke oder Installationen – sind Ausdruck eines nie endenden Flusses, inspiriert von Mythen, Träumen und dem kollektiven Unbewussten. Für ihn geht es dabei nicht darum, Antworten zu geben, sondern Fragen sichtbar zu machen: Wo finden wir das Geheimnisvolle, das sich nur flüchtig zeigt? „Jede meiner Arbeiten ist ein Versuch, die vergängliche Natur unserer Realität einzufangen,“ sagt FELIZ. Unabhängig vom Medium bleibt die Essenz seiner Kunst dieselbe: fließend, organisch und in ständigem Wandel.

Das Mysterium von Sonne und Wind

Doch FELIZ ist kein Unbekannter auf dem Teufelsberg. Bereits 2023 hat er eine beeindruckende Wandmalerei im zweiten Stock des Turms geschaffen, die den Titel Wer entzündet die Sonne? Wer bewegt den Wind? trägt. Für ihn steht die Sonne als Symbol für Wissen, während der Wind die ständige Veränderung repräsentiert. In der Weite des Universums erkennen wir unsere Grenzen – doch gerade diese Begrenzungen inspirieren uns dazu, weiter nach Verständnis zu suchen, auch wenn die Antworten immer unvollständig bleiben.

Die Sonne weist auf eine ewige Quelle hin, die den Pfad des Wissens erleuchtet, während der Wind vom unaufhörlichen Fluss erzählt, der alles bestimmt. In der grenzenlosen Weite des Kosmos werden wir durch unsere Begrenzungen demütig und zugleich inspiriert von der unendlichen Reise zum Verstehen. Also lass uns ein wenig verweilen im Nachdenken über das Unbeantwortbare,“ beschreibt FELIZ.

Seine Wandmalerei greift ähnliche Motive wie sein „E“ in der #FreiheitBerlin-Installation auf: fließende Linien, kräftige Farben und natürlich – ein Vogel. Für FELIZ ist die Vorstellungskraft ein mächtiges Werkzeug, das uns wie ein Vogel im Flug über unsere eigenen Grenzen hinausträgt. Sie schenkt uns die Freiheit, neue kreative Höhen zu erreichen und Welten voller Möglichkeiten zu entdecken. Für ihn spiegelt das Streben nach Freiheit – ähnlich dem Flug und Gesang der Vögel – ein zutiefst menschliches Bedürfnis wider: Wenn wir uns darauf einlassen, erleben wir die gleiche Freude und das Staunen, als könnten wir selbst fliegen.

Die Werke von FELIZ passen perfekt in die Atmosphäre des Teufelsbergs, einem Ort, der Geschichte, Kunst und Natur vereint. Der Berg steht als Symbol für Transformation und Neubeginn. Genau wie FELIZ’ Kunstwerke verweben sich hier Realität und Mythos. Besuche uns auf dem Teufelsberg, entdecke das Werk von FELIZ und lass dich von seinen fliegenden Vögeln inspirieren. Vielleicht findest du dabei deine eigene Definition von Freiheit. Buche jetzt deine Ticket!

Buchstabe H – Drew.Lab_One – Meisterhafte Kalligrafie in der Street Art

In den lebendigen Straßen Berlins hat sich Drew.Lab_One, eine vielseitige Künstlerin aus Italien, einen Namen gemacht, indem sie semi-realistische Porträts mit abstrakter Kalligrafie verbindet. Seit 2013 lebt sie in Berlin und beeindruckt mit ihren multidisziplinären Werken, inspiriert von ihrer Leidenschaft für Mythologie, alte Religionen und gesellschaftliche Themen.

Ein kalligrafisches Gebet für Berlin

Im Rahmen des Projekts #freiheitberlin auf dem Teufelsberg Drew.Lab_One ihr beeindruckendes Werk auf dem Buchstaben „H“, das sie „Sonne im Herzen“ nannte. Ihr Ziel war es ein geschriebenes Mantra in abstrakter Kalligrafie zu erschaffen. In einer Zeit, in der Freiheit ein schwindendes Konzept ist und digitale Technologien selbst die Unsicherheit der menschlichen Hand reproduzieren können, entschied sie sich, die Lesbarkeit der Schrift loszulassen. Stattdessen betonte sie die Poesie und Emotion der Handschrift – ein Ausdruck, der die Spuren unserer Geschichte von der Ursprünglichkeit bis zur Futuristik nachzeichnet.

Ihr Werk auf dem Buchstaben „H“ stellt ein solches kalligrafisches Mantra dar. Drew.Lab_One beschreibt es als „ein Gebet für eine Stadt, die einst ein Tempel der Innovation, Freiheit und ein Schmelztiegel der Kulturen war, jetzt aber Heimat von Bigotterie, Heuchelei und Gentrifizierung ist. In diesem neuen Berlin wende ich mich der Sonne meines Herzens zu, einem ewigen Licht, das nicht erlöschen kann: Das ist mein Geschenk an diese Stadt.

Von Neapel nach Berlin

Geboren am 17. Juni 1985 in Neapel, begann Drew.Lab_One ihre künstlerische Reise bereits im Alter von 13 Jahren im Forschungstheater. Ihre Leidenschaft für Porträtmalerei und Kalligrafie entwickelte sich in dieser Zeit und legte den Grundstein für ihren späteren Stil. Mit 20 Jahren, nach dem Abschluss ihres Studiums der modernen Philologie, verlagerte Drew.Lab_One ihre kreative Arbeit auf die Straßen. Die urbanen Wände Berlins wurden zu ihrer Leinwand und die Stadt selbst zu einem lebendigen Dialog, in dem sie ihre Gedanken und Kritik an der Gesellschaft zum Ausdruck brachte.

Drew.Lab_One kombiniert moderne Technologie mit ihrer Liebe zur klassischen Kalligrafie. Für sie geht es nicht mehr nur um die Lesbarkeit der Schrift, sondern um das Design selbst. Durch die Verschmelzung von arabischen, italienischen, kyrillischen und gotischen Schrifttraditionen hat sie einen einzigartigen Stil entwickelt, der fließende Gesten, geometrische Eleganz und strukturelle Kraft vereint. In ihren Street-Art-Werken schafft sie durch die Wiederholung von Wörtern und Zitaten in einer geheimen Sprache rituelle Räume. Diese Räume laden den Betrachter dazu ein, in einen Dialog mit dem Kunstwerk zu treten, und ermöglichen tiefe, fast spirituelle Erlebnisse. Für sie ist Kunst ein Ritual, das Worte in Mantras verwandelt, weil „Worte Realität erschaffen“. Ihre innovative Verbindung von Tradition und Moderne macht ihre Werke zu visuellen Mantras – kraftvolle „visuelle Klänge“, die die menschliche Erfahrung und das urbane Leben erforschen.

Der Weise Affe spricht erneut

Im März 2024 stellte Drew.Lab_One ein weiteres Werk am Teufelsberg vor: „All Animals Are Equal ft. Sage Monkey“, im Rahmen des Power of Female Art Festivals. Das Wandgemälde besteht aus drei Abschnitten und thematisiert Krieg, Propaganda und Julian Assange.

Im ersten Abschnitt lässt Drew.Lab_One ihre ikonische Figur, den Weisen Affen, sprechen. Dieser stellt die Frage: „Was ist mit nie wieder?“, eine Anspielung auf die gebrochenen Versprechen, nie wieder Kriege zu führen – insbesondere im Hinblick auf die Konflikte in der Ukraine und Palästina.

Der zweite Abschnitt zitiert George Orwells Animal Farm: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher als andere.“ Drew.Lab_One kritisiert damit die Ungleichheit und die Verlogenheit, die in unserer heutigen Gesellschaft weiterhin bestehen.

Im dritten Teil malt sie Julian Assange auf ein Stück Karton und setzt es den Elementen Berlins aus, als Symbol für seinen Zustand: vergessen und vernachlässigt. Drew.Lab_One überlässt es dem Betrachter zu entscheiden, ob er Assange „verrotten“ lässt oder etwas unternimmt, um ihm den Platz in der Gesellschaft zu geben, den er verdient. Sie fordert damit auf, über unsere Verantwortung gegenüber Helden wie ihm nachzudenken.

Drew.Lab_Ones Kunst hinterlässt nicht nur Spuren auf den Wänden Berlins, sondern in den Herzen der Menschen, die sich mit ihren Werken auseinandersetzen. Wusstest du, dass du Drew.Lab_Ones beeindruckendes Werk auf den Buchstabe H selbst entdecken kannst? Nimm an unserer Street Art Tour teil, besuche die berühmten Buchstaben und erlebe ihre einzigartige Kunst hautnah. Buche jetzt deine Tickets und tauche ein in die faszinierende Welt der Street Art!

Dan Kitchener – Urbane Kunst in leuchtenden Farben

Dan Kitchener, der bereits mit Stars wie Lenny Kravitz, Paul McCartney und Miley Cyrus zusammengearbeitet hat, gilt als wahre Legende der Street-Art-Welt. Mit seinem unverwechselbaren Stil hat er beeindruckende Wandgemälde rund um den Globus geschaffen, inspiriert von seinen Reisen durch Südamerika, Europa, Asien und Afrika. Doch was macht ihn und seine Kunst so einzigartig? Finde es in diesem Artikel heraus und erfahre mehr über seine Karriere, seinen Stil und sein Werk auf dem Teufelsberg.

Dans Weg zur Straßenkunst

Geboren 1974 in Essex, begann Dan Kitchener, auch bekannt als „DANK“, seine künstlerische Laufbahn an der Universität, wo er sich zunächst mit konzeptueller Kunst und Illustration beschäftigte. Doch schnell merkte er, dass dies nicht sein Weg war. Stattdessen fand er seine Leidenschaft im Erstellen von Underground-Comics und wandte sich immer mehr der Straßenkunst zu. Nach seinem Studium arbeitete Dan in der TV-Nachbearbeitung, wo er Animationen und Motion Graphics für TV-Werbespots, Musikvideos und Filmintros erstellte. Diese Arbeit ermöglichte ihm, Themen wie Beleuchtung, Komposition und dynamische Perspektiven zu erforschen – Elemente, die später seine Kunst prägen sollten.

Seine wahre Leidenschaft entdeckte Dan jedoch auf den Straßen von London. Er nutzte jede freie Minute, um neue Orte für seine Kunst zu finden und die Wände der Stadt mit seinen Werken zu füllen. Dieser unermüdliche Drang, sich kreativ auszudrücken, führte schließlich dazu, dass er seinen Job in der TV-Branche aufgab und Vollzeitkünstler wurde.

Ein Stück Tokio in Berlin

Dan Kitcheners Kunst ist stark von urbanen Themen geprägt, inspiriert vom täglichen Leben und den Eindrücken, die er in seiner Umgebung sammelt. Er entdeckt die Schönheit in den unscheinbarsten Ecken der Stadt und ist besonders fasziniert von der Wechselwirkung zwischen Licht, Schatten und Komposition. Ein herausragendes Beispiel für diesen Stil ist sein Mural auf dem Teufelsberg.

Das Wandgemälde zeigt eine regennasse Straße, beleuchtet von lebendigen Neonlichtern. Die Inspiration für solche Motive stammt aus seinen nächtlichen Streifzügen durch Tokio, wo er im strömenden Regen die Straßen fotografierte, um die perfekte Stimmung und Perspektive einzufangen. Diese Eindrücke setzt er in seinem dynamischen und farbenfrohen, modern-impressionistischen Stil um, der seine Kunst einzigartig und lebendig macht.

 

Kitchener geht es nicht nur darum, eine realistische Straßenszene darzustellen; er möchte die Emotionen und Stimmungen festhalten, die er in solchen Momenten erlebt. Seine Werke vermitteln mehr als nur das Offensichtliche – sie lassen den Betrachter spüren, wie es ist, mitten in einer pulsierenden Stadt zu stehen, erfüllt von Energie und Leben. Das Mural am Teufelsberg fängt genau diese Atmosphäre ein: Beim Betrachten kannst du dich fast nach Tokio versetzt fühlen und für einen Augenblick vergessen, dass du in Berlin bist.

Schnelligkeit und Präzision

Was Dan Kitchener so einzigartig macht, ist seine ungewöhnliche Technik. Dan arbeitet ausschließlich freihändig mit Sprühdosen, ganz ohne die Hilfe von Gittern, Schablonen, Hilfslinien oder Projektoren. Für ihn ist das Wandmalen ein Prozess, der allein dem Künstler gehören sollte. Deshalb erstellt er alle Referenzfotos selbst und gestaltet jede Komponente seiner Werke ohne Hilfe. Diese Methode verleiht seinen Werken eine dynamische und lebendige Qualität.

Dan Kitchener unterscheidet sich von vielen anderen Street Art Künstlern durch seine Schnelligkeit und seine Energie. Er ist bekannt für seine „Speed Paintings“, bei denen er riesige Wände in erstaunlich kurzer Zeit bemalt. Diese Geschwindigkeit ist kein Zufall, sondern Ergebnis eines durchdachten Ansatzes: Er hält sich körperlich fit, läuft täglich mehrere Kilometer und nutzt die Energie der Bewegung, um sich auf das Malen vorzubereiten. Dieser intensive Arbeitsstil ist für ihn sowohl eine körperliche als auch eine geistige Herausforderung, die er liebt.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Musik. Während er malt, hört Dan oft schnelle Techno- oder Trance-Musik. Diese Rhythmen helfen ihm, sich in einen kreativen Fluss zu versetzen, fast wie in einen Tagtraum. Er lässt sich von den Klängen treiben und taucht ganz in das Universum ein, das er gerade erschafft. Jedes Lied, das er während des Malens hört, wird für ihn zu einem Teil des Kunstwerks, eine Erinnerung an den Ort und den Moment, in dem es entstanden ist.

Mit seiner vielfältigen und einzigartigen Herangehensweise hat Dan Kitchener eine stetig wachsende Fangemeinde gewonnen. Seine Wandgemälde, Ausstellungen und Live-Painting-Events begeistern Menschen weltweit. Wenn du also das nächste Mal am Teufelsberg bist, nimm dich einen Moment Zeit, um sein Werk zu betrachten. Lass dich von den Farben, der Energie und der Atmosphäre mitreißen – vielleicht entdeckst du dabei selbst die Schönheit in den alltäglichsten urbanen Szenen.

Buchstabe I – Rabea Senftenberg – Eine Einzigartige Stimme der Street Art

In den Straßen Berlins bist du bestimmt schon vielen Formen von Street Art begegnet, doch kennst du Rabea Senftenberg? Ihre feinen und detailreichen Werke stechen besonders hervor. Sie zählt zu den bekanntesten Street-Art-Künstlerinnen Deutschlands und ist eine bedeutende weibliche Stimme in dieser Kunstszene.

Subtilität in einer farbenfrohen Welt

Rabea Senftenbergs Kunst ist einzigartig. Im Gegensatz zu vielen anderen Street-Art-Künstler*innen, die überwiegend mit Sprühdosen arbeiten, bevorzugt sie Tinte, Marker, Tusche und Stifte. Diese Werkzeuge ermöglichen es ihr, ein unverwechselbares Universum auf die Wände Berlins zu bringen. Ihre Motive – Geister, Katzen, Monster und Roboter – sind meisterhaft in Schwarz-Weiß gezeichnet und bevölkern Eingangstüren, Regenrinnen, Hauswände und die verstecktesten Ecken der Stadt.

 

Rabeas Werke überwinden geografische und kulturelle Grenzen. Ihre Kunst erzählt Geschichten, die sowohl persönliche als auch universelle Themen wie Identität, Freiheit und die täglichen Herausforderungen des Lebens ansprechen. Besonders faszinierend ist ihre Fähigkeit, mit wenigen Mitteln komplexe Emotionen darzustellen. Ihre schwarz-weißen Figuren haben eine zeitlose Qualität, die Betrachtende einlädt, genauer hinzusehen. Jeder Strich und jedes Detail ist sorgfältig durchdacht und trägt zur Wirkung des Gesamtwerks bei.

Rabeas Kunst bietet eine subtile Perspektive in einer Welt, die oft von farbenfrohen, großflächigen Murals dominiert wird. Ihre Werke sind detailreich, monochrom und dennoch kraftvoll – ein Beweis dafür, dass Schwarz-Weiß-Bilder genauso eindrucksvoll sein können wie farbenfrohe Werke. Mit jeder Figur, die sie zeichnet, schafft Rabea eine Verbindung zu den Menschen, die ihre Kunst betrachten. Ihr unverkennbarer Stil hat ihr nicht nur in der Street-Art-Szene, sondern auch in Galerien in ganz Europa Anerkennung eingebracht. Von Berlin bis Athen können ihre Werke bewundert und erworben werden, sei es auf Leinwänden, als Illustrationen oder sogar auf Pflastersteinen (Dr. Diana Marossek, Street Art Berlin).

Ihre Kunst findet sich aber auch auf alltäglichen Objekten, die sie in einzigartige Kunstwerke verwandelt. Stühle, Helme, Vasen und sogar der ikonische Berliner Bär werden durch ihre Hand zu Kunstwerken, die Kunst und Alltag verschmelzen lassen. Rabea zeigt, dass Kreativität überall ihren Platz finden kann.

Freiheit in Schwarz-Weiß

Ihr unverwechselbarer Stil ist auch auf dem Teufelsberg zu finden, wo sie den Buchstaben „I“ mit ihrer charakteristischen schwarz-weißen Kunst bemalt hat. Dieses Werk ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Rabea mit einfachen Mitteln tiefgründige und beeindruckende Kunst schafft, die zum Nachdenken anregt.

 

Für Rabea bedeutet die Freiheit, die Berlin bietet, vor allem, sie selbst sein zu können. „Es gibt kaum einen größeren Luxus“, sagt sie. Mit wenigen Worten und klaren Linien bringt sie diese Freiheit in ihrer Kunst zum Ausdruck. „wtf. Wahnsinnig. Tolerant. Frei.“ Diese Worte fangen die Essenz ihres Berlins ein und laden die Betrachter dazu ein, ihre eigenen Interpretationen zu finden.

Rabea Senftenberg lebt und arbeitet weiterhin in Berlin, und ihre Werke erinnern uns daran, dass Kunst keine Grenzen kennt. In einer Stadt, die für ihre Vielfalt und Offenheit bekannt ist, hat Rabeas Kunst einen besonderen Platz gefunden. Sie hat ihren eigenen Weg eingeschlagen und sich dabei als bedeutende Stimme in der Street-Art-Szene etabliert. Ihre Kunst ist nicht laut oder bunt, sondern subtil und vielschichtig – und genau darin liegt ihre besondere Kraft.

Buche jetzt dein Ticket für unsere Street Art Tour, um die faszinierende Kunst von Rabea Senftenberg selbst zu erleben. Lass dich von ihrer einzigartigen Sicht auf die Welt inspirieren und entdecke, was Freiheit für dich bedeutet.

Alaniz – Mit Murals gegen Ungerechtigkeit

Wenn du durch Neukölln schlenderst, könnten dir kraftvolle Murals auffallen, die dich sofort in ihren Bann ziehen. Sie stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Alaniz, einem argentinischen Street Artist, der hier lebte und tiefe Verbindungen zu den Menschen und Orten aufbaute, die bis heute seine Kunst prägen. Doch wer ist dieser Künstler, der Berlins Mauern und viele Städte weltweit zum Leben erweckt?

Von verlassenen Fabriken zur Street-Art

Alaniz begann seine Reise in der Street-Art-Szene 2011 in Berlin. Ohne formale Kunstausbildung entwickelte er selbst seinen eigenen Stil in den verlassenen Fabriken und Lost Places Berlins. Diese Orte boten ihm die Freiheit, ohne Einschränkungen zu experimentieren. Einer dieser Ort war der Teufelsberg, wo er bereits 2011, als der Ort noch nicht öffentlich zugänglich war, die Gebäude bemalte. Teufelsberg wurde für Alaniz im Laufe der Jahre zu einem kreativen Spielplatz, einem Ort, zu dem er immer wieder zurückkehrte, um neue Werke zu schaffen und sich weiterzuentwickeln. Der Ort ist für ihn nicht nur ein Platz künstlerischen Schaffens, sondern auch voller persönlicher Erinnerungen.

In dieser Zeit entdeckte Alaniz die Werke des italienischen Street Artists Blu, dessen monumentale Murals und innovative Techniken ihn tief beeinflussten. Besonders fasziniert war Alaniz von Blus Einsatz von Teleskopstangen und Farbrollern, mit denen er großflächige Wandbilder schuf. Alaniz übernahm diese Technik und entwickelte sie weiter, um kraftvolle Botschaften auf hohen Wänden zu hinterlassen.

Ein weiterer entscheidender Einfluss auf Alaniz’ Arbeit war die politische Rockmusik aus seiner Heimat Argentinien. Diese Musik, geprägt von Protest und Widerstand, inspirierte ihn dazu, Kunst als Mittel des politischen Ausdrucks zu nutzen. Für Alaniz geht es bei seiner Kunst nicht nur um Ästhetik, sondern auch um das Vermitteln wichtiger Botschaften und das Anprangern von sozialen Missständen. Mit seinen Murals setzt er sich aktiv gegen Rassismus, Segregation, Diskriminierung und soziale Ungleichheit ein.

Von Anfang an zeichnete sich Alaniz durch seine Leidenschaft aus, Kunst zu den Menschen zu bringen, die oft keinen Zugang zu Galerien oder Museen haben. Er sieht die Straßen als seine Leinwand und möchte mit seiner Kunst eine direkte Verbindung zum Publikum aufbauen. Für ihn ist es wichtig, dass Kunst nicht nur in exklusiven Galerien stattfindet, sondern direkt in den Straßen, wo sie von allen gesehen und erlebt werden kann.

Globale Verbindungen

Seit 2015 führt Alaniz ein nomadisches Leben – ein Lebensstil, der auch als Statement gegen Grenzen verstanden werden kann. Er reist von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, und hinterlässt überall Spuren seiner Kunst. Obwohl er Berlin 2016 offiziell verließ, kehrt er immer wieder zurück, um neue Projekte zu realisieren. Seine Werke sind geprägt von den Menschen und Traditionen, die er auf seinen Reisen kennenlernt. Er sucht nach den Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen und bringt diese in seinen Murals zum Ausdruck. Für Alaniz ist Kunst eine universelle Sprache, die Barrieren überwindet und Menschen zusammenbringt.

Wut und Frustration: Alaniz‘ poetische Kritik

Eines seiner bekanntesten Murals in Berlin entstand im Juni 2021 und befindet sich auf dem Teufelsberg. Dies Werk geht weit über reine Ästhetik hinaus und ist eine kraftvolle Kritik an den Ungerechtigkeiten der sogenannten Ersten Welt, die ihre Macht und Ressourcen nutzen, um andere Länder auszubeuten und zu unterdrücken.

In einem Gedicht bringt Alaniz seine Wut und Frustration über das System zum Ausdruck: „Scheiß auf deine Grenzen, deine Fronten, deine Spaltungen, deine Polizei und die Moral deiner Mutter, deine Kirche, deine Regierung, deine Ängste und Unsicherheiten, dein Ego und deinen unbegründeten Stolz. Scheiß auf deine Diskriminierung, deine Segregation, deine Religion, dein Geld und deinen luxuriösen Lebensstil. Scheiß auf dein Facebook, dein Instagram, deine Follower, deine Hater, deine Stalker und deine Freunde. Nichts davon spielt wirklich eine Rolle, wenn du Nationen überfällst, Länder zerstörst und Unschuldige ermordest, um dein System am Laufen zu halten. Du bist der schlimmste Abschaum der Erde.

Diese Worte spiegeln die tiefe Enttäuschung über die Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten wider, die Alaniz in der Welt sieht. Für ihn symbolisieren die Grenzen, die mächtige Nationen ziehen, ihre Politik der Ausgrenzung und Ausbeutung. Obwohl die Technologien existieren, um globale Ungleichheiten zu lösen, fehlt es denjenigen, die die Macht haben, an Interesse, das Leben der Menschen zu verbessern.

Für Alaniz ist Kunst nicht nur Ausdruck, sondern auch ein Werkzeug des Widerstands und der Veränderung. Trotz der oft düsteren Themen in seinen Werken bleibt er ein Künstler, der an die Möglichkeit einer besseren Welt glaubt. „Jeder hat seinen Teil zur Veränderung der Welt beizutragen“, sagt er und ist überzeugt, dass auch die kleinsten Taten einen Unterschied machen können.

Wenn du mehr über Alaniz und seine Werke erfahren möchtest, komm vorbei und erlebe seine Kunst hautnah – sie erzählen die Geschichte eines Künstlers, der die Welt durch seine Kunst verändern möchte.

Buchstabe E – CokyOne’s künstlerische Vision in Berlin

In den pulsierenden Straßen Berlins, wo Graffiti und Street Art die Wände der Stadt schmücken, sticht ein Name besonders hervor: Cokyone. Der 1985 in Aachen geborene Künstler hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, indem er die urbane Kunstszene mit seinen einzigartigen Wandgemälden und personalisierten Designs bereichert. Entdecke in diesem Blogbeitrag, wie Cokyone seine Leidenschaft für Street Art in atemberaubenden Kunstwerken verwandelt und welche Botschaften er uns damit vermittelt.

CokyOnes Reise in die Street Art

Cokyone ist ein urbaner Künstler, der seit 2020 in Berlin lebt. Seine Reise in die Welt der Street Art begann im zarten Alter von 12 Jahren, inspiriert von seinem Bruder Michael. Was als Jugendabenteuer auf legalen und illegalen Wänden begann, wurde nach einem schicksalhaften Zwischenfall im Jahr 2003, als er sich beim Flüchten vor der Polizei das Bein brach, zu einer ernsthaften Leidenschaft.

Obwohl seine Bewerbung an der Universität der Künste Düsseldorf abgelehnt wurde, ließ sich Cokyone nicht entmutigen. Er tauchte tiefer in die Welt der Street Art ein und entwickelte seine Fähigkeiten sowohl in der Graffiti-Kunst als auch in der professionellen Malerei weiter. Sein Werk vereint abstrakte Graffiti-Elemente mit fotorealistischen Maltechniken und fokussiert sich auf großflächige Wandgemälde und Indoor-Malerei.

 

Bekannt ist Cokyone für seine fesselnden Darstellungen von Tieren und Charakteren, die ihn an seine Kindheit erinnern. Diese Kindheitshelden und Tiere inspirieren ihn, da sie „unschuldige Wesen in einer verrückten und bunten Welt, die von der menschlichen Kultur beeinflusst ist“ darstellen. Oft reflektieren seine Bilder soziale und gesellschaftskritische Themen, wobei der Mensch als Umweltzerstörer besonders im Fokus steht.

Maßgeschneiderte Kreativität

Neben seiner Arbeit als Graffiti-Künstler hat Cokyone auch eine erfolgreiche Praxis im Bereich maßgeschneiderter Kleidung aufgebaut. Besonders bekannt ist er für das Design personalisierter Sneakers, die seine Kreativität und Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Er hat umfangreiche Erfahrung und kann innerhalb kürzester Zeit fast jede Art von Design und Bildern umsetzen.

Zusätzlich bietet Cokyone auch maßgeschneiderte Kunst für verschiedene Räumlichkeiten an. Er malt Wandgemälde, die zu einem vorgegebenen Thema in Restaurants, Bars oder Cafés passen. Dabei nutzt er Spraydosen, Airbrush-Techniken oder Pinsel.

Freiheit in Farbe

Ein eindrucksvolles Beispiel für Cokyones Kunst findet sich auf dem Teufelsberg, wo er den Buchstaben „E“ gestaltet hat. Hier hat er das Thema Freiheit visuell umgesetzt, indem er zwei verschiedene Vögel als Symbole für Freiheit darstellt: einen Adler und eine Schwalbe – „Das Fliegen symbolisiert eigentlich immer schon die Freiheit und da ich meistens Tiere in meinen Bildern darstelle, hat das gut gepasst.“ Der Adler, der auf einer Seite des Buchstabens abgebildet ist, steht für Kraft, Mut und Freiheit und wird häufig als Wappentier verwendet. Auf der anderen Seite zeigt Cokyone eine Schwalbe, die Hoffnung, Glück und ebenfalls Freiheit verkörpert. Mit starken Kontrasten und auffälligen Farben bringt seine Kunst Farbe in die graue Welt. „Farbe hat für mich auch einen Hauch von Freiheit“, erklärt er.

 

Der Begriff Freiheit hat natürlich viele Facetten. Für mich ist es in erster Linie die künstlerische Freiheit, die bei solchen Projekten im Vordergrund steht. Da ich auch viele Arbeiten mache, wo es Vorgaben zum Motiv gibt, ist es für mich umso wichtiger bei manchen Bildern komplett frei arbeiten zu können. Das ist für mich Freiheit- keine Vorgaben oder Anforderungen und einfach malen wonach mir gerade ist. Das ist ein sehr wichtiger Ausgleich zu meiner sonstigen Arbeit geworden und ich merke immer wieder, wie sehr ich das auch brauche.

Cokyones Kunst auf dem Teufelsberg ist ein beeindruckendes Beispiel für seine Fähigkeit, tiefere Themen durch Street Art zu vermitteln. Sie ist ein Aufruf, die Freiheit zu feiern und die Welt durch die Augen der Kunst zu sehen. Besuche den Teufelsberg, um Cokyones Werk selbst zu erleben und die Magie seiner Kunst zu spüren.

Benzi Brofman – Ein Künstler, der die Welt bewegt

Hast du schon einmal ein Kunstwerk erlebt, das deine Sicht auf die Welt verändert hat? Benzi hat die Gabe, genau solche Kunstwerke zu schaffen und wir freuen uns sehr, dass er auch eines davon auf dem Teufelsberg hinterlassen hat. Lass dich von seinen faszinierenden Wandgemälden in den Bann ziehen und entdecke in diesem Beitrag die Geschichten dahinter.

Vielseitige Kunstwerk

Benzi Brofman ist ein Street Art Künstler und Wandmaler aus Migdal HaEmek im Norden Israels. Ohne eine formale Kunstausbildung hat er sich seinen Weg in die Welt der Wandmalerei selbstständig gebahnt. Heute hinterlässt er seine künstlerischen Spuren in verschiedenen Städten weltweit. Wenn du also mal in Wien, Barcelona oder Budapest unterwegs bist, halte die Augen offen nach seinen Werken. Besonders die berühmte Brick Lane in London gehört zu seinen bevorzugten Orten zum Sprühen.

Brofman gestaltet nicht nur Graffiti-Wände in Städten auf der ganzen Welt, sondern kreiert auch Wandkunst für Restaurants, High-Tech-Büros und Gemeinden. Seine kreativen Ideen haben unter anderem Eisdielen in Berlin und Bagel Geschäfte in London bunter gemacht.

Darüber hinaus veranstaltet er Graffiti-Partys für Kinder, Workshops für Unternehmen und hält Vorträge über Graffiti. Er ist nicht nur in der Geschäftswelt aktiv, sondern engagiert sich auch in freiwilligen und gemeinschaftlichen Projekten zur Förderung sozialer Anliegen, wie der Prävention von Mobbing unter Kindern und Jugendlichen sowie der Förderung von Menschenrechten. Seine künstlerischen Aktivitäten dienen oft dazu, Bewusstsein für verschiedene soziale Themen zu schaffen und Gesellschaft zusammenzubringen.

Kunst als Antwort auf Gewalt

Am 7. Oktober 2023 entging Brofman nur knapp den tödlichen Hamas-Angriffen. Einen Tag zuvor war er bei einer Veranstaltung im Kibbutz Re’im, wo er live auf einem Trance-Event malte. Eigentlich wollte er das Wochenende dort verbringen, verließ die Gegend jedoch frühzeitig, da seine Frau krank war und er ein ungutes Gefühl hatte. Seitdem widmet er seine Kunst hauptsächlich der Opfer und Entführten des Hamas-Massakers. Seine Porträts dieser Menschen tragen die eindringliche Botschaft „Bring them home now“. Das erste dieser Werke entstand in Haifa. Danach bat ihn die israelische Botschaft in London, mit seinen Graffitis auf die schreckliche Situation der Geiseln aufmerksam zu machen, gefolgt von einem Auftrag in Berlin.

Girls just want to have fun

Brofmans bevorzugter Stil sind realistische Porträts in Schwarz-Weiß mit farbenfrohen Hintergründen und begleitenden Texten. Seine größte Inspiration ist die Menschen selbst, mit der Hoffnung, dass seine Werke Freude, Inspiration oder Trost spenden – „Menschen kommen vor der Kunst“, sagt er. Schon als Kind faszinierten ihn die Gesichter und besonders die Augen der Menschen, durch die man viel über sie erfahren kann. In vielen seiner Werke finden sich Texte, die zum Nachdenken anregen und seine Botschaften klarer vermitteln. Ein solches Werk schuf Benzi auch auf dem Teufelsberg.

„Das Wandbild, das ich auf dem Teufelsberg gemalt habe, kombiniert eine wichtige Botschaft mit Humor – zwei Charaktere aus dem Goldenen Zeitalter und eine Katze mit der Botschaft, dass man jeden Moment im Leben genießen sollte, egal wie alt man ist. Es ist alles eine Frage der Einstellung, und selbst wenn man 70 Jahre alt ist, kann man jung sein und das Leben in vollen Zügen genießen.“

          Seine Kunst ist nicht nur eine visuelle Darstellung, sondern eine tiefere Botschaft des Lebens und der Menschlichkeit. Seine realistischen Porträts und die farbenfrohen Hintergründe sind eine Feier des menschlichen Geistes und eine Erinnerung daran, jeden Tag zu schätzen und das Beste daraus zu machen.

Benzi Brofmans Kunst geht unter die Haut und bewegt Herzen. Trotz aller Schwierigkeiten hat seine Leidenschaft für die Kunst und insbesondere für Wandmalereien die negativen Stimmen der Vergangenheit und seine Ängste überwunden. Heute nutzt er seine Kunst, um Kinder und Jugendliche zu stärken und Kunst zu schaffen, die anderen Menschen guttut. Lass dich von seinen Werken inspirieren und besuche den Teufelsberg, um die Magie seiner Kunst hautnah zu erleben. Bis dahin schau dir unser spannendes Instagram Reel über Benzi an!

 

Buchstabe R – Kunst und Magie von Orson

Heute enthüllen wir das Talent hinter dem Buchstaben ‚R‘ im beeindruckenden #FreiheitBerlin-Schriftzug. Der renommierte Graffiti-Künstler Orson hat diesen Buchstaben gestaltet und verleiht ihm seine ganz persönliche Note. Begleite uns auf dieser spannenden Reise durch Orsons kreative Welt!

Die aufregenden 90er Jahre in Berlin

Aufgewachsen in Berlin, begann Orsons Reise in den 90er Jahren, einer Zeit, als die Graffiti-Szene in der Hauptstadt aufblühte. Berlin bot unzählige Freiflächen und Wände, die es zu gestalten galt – perfekte Bedingungen für einen jungen, aufstrebenden Künstler wie Orson.
Die 90er Jahre waren für Graffiti-Künstler in Berlin eine aufregende Zeit. Es war eine Zeit des Experimentierens und der gegenseitigen Inspiration. Die Mauern und Wände Berlins wurden zu lebendigen Galerien, die die rebellische und freie Natur der Stadt widerspiegelten. So hat auch Orson mit seinen Werken den Mauerpark und andere Orte Berlins bunter gemacht. Halte also deine Augen offen, denn an vielen farbenfrohen Graffiti-Werken kannst du Orsons Tag erkennen.

Was ist aber ein Tag? Ein Tag ist mehr als nur eine Signatur – es ist das Markenzeichen der Graffiti-Künstler*innen. Es handelt sich meist um eine stilisierte Version ihres Künstlernamens, die oft in einer einzigartigen und wiedererkennbaren Weise gestaltet ist. Tags sind ein wichtiger Teil der Graffiti-Kultur, da sie es den Künstler*innen ermöglichen, ihre Identität und ihren individuellen Stil zu zeigen.

Orsons Kunststil: Writing, Lettering und Comic Art

Orson hat die 90er Jahre genutzt, um seine Techniken zu verfeinern und einen eigenen Stil zu entwickeln, der klassische Graffiti-Techniken mit innovativen Elementen verbindet. Er hat sich durch sein klassisches Writing, Lettering und Comic Art einen Namen gemacht. Was bedeutet das genau? Lass uns einen Blick auf seine Techniken werfen.

Writing bezieht sich auf das Sprühen von Buchstaben und Wörtern, oft in einer komplexen und künstlerischen Weise. Lettering hingegen fokussiert sich auf die Gestaltung der Buchstaben selbst, oft mit verschiedenen Stilen und Effekten. Ein weiteres wichtiges Element in Orsons Werken ist die Comic Art. Diese Technik nutzt er, um lebendige und ausdrucksstarke Charaktere zu schaffen. Dabei greift er sowohl auf klassische als auch auf moderne Comic-Charaktere zurück, um seinen Werken eine zusätzliche Dimension zu verleihen.

Graffiti-Zauber auf dem Teufelsberg

Ein besonders beeindruckendes Beispiel für Orsons Können findet sich auf dem Teufelsberg, wo er mit klassischen Comic-Charakteren gearbeitet hat. Diese Werke zeigen seine Fähigkeit, traditionelle Techniken mit modernen Einflüssen zu kombinieren und so einzigartige Kunstwerke zu schaffen.

 

Eines der bemerkenswertesten Werke von Orson auf dem Teufelsberg ist der Buchstabe ‚R‘ im #FreiheitBerlin-Schriftzug. „Kunst ist für mich Freiheit! In guten wie in schlechten Zeiten. Zu machen, was ich möchte, im Himmel oder in der Hölle.“ Diese Philosophie hat er in das ‚R‘ eingebracht. Seine Darstellung eines Engels und eines Teufels auf dem ‚R‘ symbolisiert die duale Natur der Kunst – himmlisch und höllisch zugleich. Orson freute sich besonders darüber, diesen Buchstaben zu malen, da das ‚R‘ auch in seinem Tag vorkommt.

Orson ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Hingabe zu beeindruckender Kunst führen können. Buche jetzt unsere Street Art Tour und entdecke die Kunst von Orson und anderen talentierten Künstler*innen. Sei dabei und erlebe die kreative Freiheit auf dem Teufelsberg! Vielleicht wirst du inspiriert, deine eigene kreative Reise zu beginnen.

Buchstabe F – Ein Hauch von Surrealismus

Bist du bereit, in das nächste faszinierende Kapitel der #FreiheitBerlin-Serie einzutauchen? Du musst nicht länger warten! In diesem Beitrag freuen wir uns, dir Juli Jah vorzustellen, den brillanten Kopf hinter dem Buchstaben ‚F‘. Wenn du die Geschichte hinter der #FreiheitBerlin Schriftzug oder die Artikel über die vorherigen Buchstaben noch nicht gelesen hast, empfehlen wir dir, damit zu beginnen.

Freisetzung der Fantasie

Lerne Juli Jah kennen, eine litauisch-polnische multidisziplinäre Künstlerin, deren Arbeit analoge Zeichnungen, Illustrationen, Wandmalereien und Live-Malerei umfasst. Ihre Kunstwerke strahlen ein zartes Gleichgewicht von Zerbrechlichkeit und Ausdruck aus. Ihr Einsatz von Farben und schwarzer Tinte schafft eine beeindruckende Spannung, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Diese expressiven Elemente kombiniert sie mit scharfen, kantigen oder geschwungenen Linien, was zu einer Bandbreite von Stücken führt, die von informellen Karikaturen bis hin zu erstaunlich detaillierten und realistischen Darstellungen reichen. Doch was ihre Arbeit am meisten auszeichnet, ist ihre Erkundung surrealistischer Ideen, die dich in ihre illusionäre Welt einlädt, um sie zu entdecken und mit ihr zu interagieren.

Julis Zeichenprozess ist so einfach wie kraftvoll: Sie stellt sich einem leeren Blatt Papier und lässt ihre Emotionen und Gedanken frei fließen. Dieser kreative Akt dient als kathartisches Ritual, das ihr Trost in der warmen Umarmung der Einsamkeit bietet.

Experiment auf dem Teufelsberg

Domcast ist eine Klanginstallation und Podcast-Serie mit ambienten, experimentellen Live-Performances, die die Kuppel auf dem Teufelsberg als natürlichen Parabol-Nachhall nutzen. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Dots Gallery und 11001 Records. Während einer dieser Performances malte Juli Jah live, inspiriert von den Klängen der Musiker wie Jiawen Wang und Bruno Gola. Sie spielte mit Farbspritzern, organischen Formen und Linien, die durch die Musik geleitet wurden. Innerhalb weniger Stunden schuf sie ein beeindruckendes Wandgemälde. Doch bei Juli Jah ging es mehr um das kreative Experiment als um das fertige Werk.

 

Freiheit als Weg der Transformation

Wenn du den Buchstaben „F“ in #FreiheitBerlin betrachtest, wirst du schnell Julis charakteristischen Stil erkennen – die zerbrechlichen, aber kraftvollen Farben, die kühnen Linien und die surreale Atmosphäre, die dich einlädt, in eine andere Welt einzutauchen. Ihre Kunst fordert dich auf, die Realität hinter dir zu lassen und in die Tiefen ihrer Fantasie einzutauchen.

 

„Das Konzept des Buchstabens ‚F‘ basiert auf den Erfahrungen des Lebens. Oft vermeiden und verdrängen Menschen negative, traumatische Ereignisse, anstatt sich ihnen zu stellen. Ablehnung bedeutet keine Verarbeitung; nur durch die Auseinandersetzung mit uns selbst können wir tiefere Bedeutungen finden. Es gibt keine Zufälle, nur Synchronizitäten; jede Situation und Emotion sind eine Quelle des Wissens, wenn wir genauer hinsehen.“, erklärt Juli. „Freiheit ist Transformation. Freiheit kann schmerzhaft sein, ist aber entscheidend, um sich zu wandeln und zu gedeihen. Manche Dinge kann man nur im Dunkeln lernen, indem man die Konsequenzen wählt, nur um man selbst zu sein. Der Berliner Bär, Risse, organische Ornamente und die Farbe Rot – all diese Elemente tragen bedeutende Symbolik in sich, ergänzt durch den Text auf der anderen Seite des Buchstabens. Ich lade die Betrachter ein, diese Symbole entsprechend ihrer eigenen Erfahrungen, Überzeugungen und Perspektiven zu interpretieren.“

Letztendlich musst du den Stil oder die Kunst eines Künstlers nicht unbedingt mögen; du musst nur den Grund dahinter verstehen. Julis Kunst repräsentiert ihre persönliche Wahrheit und um sie wirklich zu begreifen, solltest du bereit sein, dich intensiv mit ihr auseinanderzusetzen.

Möchtest du die Buchstaben persönlich sehen? Dann buche unsere Street Art Tour hier und lass dich von Julis einzigartiger Interpretation von Freiheit inspirieren. Bleib dran, denn wir werden bald die Geheimnisse hinter den anderen Buchstaben enthüllen. Verpasse nicht die Gelegenheit, die unglaublichen Geschichten und die Kunstfertigkeit, die #FreiheitBerlin ausmachen, zu entdecken.